Miniimplantate

Sollen einzelne Zähne unabhängig von den restlichen bewegt werden, können Miniimplantate zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um kleine Titanpins, die in den Kieferknochen eingesetzt werden und dort als Anker für die eigentliche kieferorthopädische Apparatur dienen. Die Verwendung von miniimplantatgetragenen Behandlungstechniken kann aber auch eine Oberkieferverbreiterung zum Ziel haben. Nach der Behandlung werden die Miniimplantate wieder entfernt – der Kiefer verheilt anschließend von selbst.

Miniimplantate: schonend, effektiv, unauffällig

Miniimplantate bringen erhebliche Vorteile mit sich: Dank ihnen wird Platz im Kiefer geschaffen, ohne dass Zähne entfernt werden müssen. Sie sind zudem eine deutlich angenehmere Alternative zum unbeliebten Headgear. Da die kieferorthopädische Apparatur bei dieser Behandlungstechnik von außen nicht zu sehen ist, erfolgt die Korrektur besonders unauffällig. Ein weiteres Plus: Durch die permanente Wirkung wird das Behandlungsziel schneller erreicht.

Digitaler Workflow für mehr Präzision und Sicherheit

Bei der Behandlung mit Miniimplantaten gehen wir im Sinne eines vollständig digitalen Workflows vor. Den Platzbedarf Ihrer Zähne können wir dank eines Zahnscans digital und hochpräzise ermitteln – geeignete Therapiemaßnahmen planen wir anschließend virtuell am Bildschirm. Dabei kann das Einfügen der Miniimplantate schon vorab unter Berücksichtigung der optimalen Position digital am Monitor simuliert werden. Das ermöglicht ein deutlich präziseres, sichereres und schonenderes Vorgehen. Auch die miniimplantatgetragenen Apparaturen können wir anschließend vollständig am Bildschirm konstruieren und dabei das optimale Design festlegen.

Miniimplantatgetragene Behandlungstechniken

• Distalslider
  Um Platz für engstehende Zähne im vorderen Zahnbogenbereich zu schaffen, können einzelne Backenzähne mit dem Distalslider nach hinten verschoben werden. Der Distalslider wird an zwei Miniimplantaten am Gaumen des Oberkiefers fixiert. Die Kraft für die Zahnbewegung wird über verstellbare Druckfedern erzeugt und auf die zu bewegenden Zähne übertragen. Engstellungen der Zähne können auf diese Weise in der Regel ohne Zahnentfernungen korrigiert werden. Das gewünschte Ergebnis wird zudem schneller erreicht, da die Apparatur permanent auf die Zahnstellung einwirkt und eine sehr exakte Bewegung der Zähne ermöglicht. Ein weiterer Vorteil: Die Korrektur erfolgt unauffällig, da der Slider von außen nicht zu sehen ist.
  
  
• Mesialslider
  Unter Einsatz eines Mesialsliders lassen sich einzelne Backenzähne nach vorne bewegen. Damit können Zahnlücken im Seitenbereich geschlossen werden. Hierzu werden zunächst zwei Miniimplantate in den Oberkieferknochen eingesetzt, an denen anschließend der Slider mit je einer Druckfeder pro Seite befestigt wird. Genau wie mit dem Beneslider, ist auch hiermit eine schnelle, effiziente und dezente Bewegung der Backenzähne möglich.
  
  
• Expander
  Der Expander dient zur Verbreiterung eines zu schmalen Oberkiefers. Der Oberkiefer besteht aus zwei Hälften, die durch eine Gaumennaht miteinander verbunden sind. Der Expander übt Druck auf die Naht aus – auf diese Weise werden die beiden Kieferhälften sanft auseinandergedrückt. Befestigt wird die Apparatur auf zwei Miniimplantaten mittels Fixierschrauben. Der Vorteil: Anders als bei herkömmlichen Gaumennahterweiterungsapparaturen werden keine Ankerzähne benötigt. Diese Vorgehensweise ist somit deutlich schonender, da keine natürlichen Zähne für die Korrektur belastet werden.
  
  

Miniimplantate bei vorgeschädigtem Zahnhalteapparat

Besteht eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, muss diese vor einer kieferorthopädischen Therapie zunächst behandelt werden und vollständig abgeklungen sein. Der anschließende Einsatz von Miniimplantaten zur Verankerung der kieferorthopädischen Apparatur ist in diesen Fällen ebenfalls sinnvoll. Mit Miniimplantaten lastet weniger Druck auf den Zähnen und die Zahnwurzeln werden geschont.